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Monatsrückblick

November 2020

28.11.2020
TV-Chef Jörg Heim zur Lage seines Mehrspartenvereins, Bericht in den KN
Kinzigtal-Nachrichten vom Mi., 25.11.2020
Bericht von DIETMAR KELKEL

TV-Chef Jörg Heim zur Lage seines Mehrspartenvereins / Verzicht auf Vereinshilfe
"Die schwierige Zeit wird noch kommen"


In Hessen herrscht defacto Sportverbot. Von einer Lockerung der Corona-Beschränkungen zu sprechen, nur weil Freizeitsportler in Sportanlagen allein oder zu zweit trainieren dürfen, ist fadenscheinig.
Wieder einmal bleiben die sportbegeisterten Kinder und Jugendlichen auf der Strecke.
Die Kinzigtal Nachrichten fragten beim Vorsitzenden des TV Schüchtern, Jörg Heim, nach, wie der mit rund 1300 Mitgliedern größte Sportverein im oberen Kinzigtal durch die Pandemie kommt.

Corona beschleunigt den Trend zum Individualsport. Viele Sportclubs befürchten massiven Mitgliederschwund.
Wie sieht es bei einem Mehrspartenverein wie dem Turnverein Schlüchtern aus?


Jörg Heim: Ein- und Austritte halten sich die Waage. Die Mitgliederzahlen sind mit und 1300 konstant.
Ich sehe darin eine große Verbundenheit zu unserem Verein.


Mehrere hundert Vereine haben vom hessischen Innenministerium finanzielle Unterstützung erhalten. Ist der TV Schlüchtern auch dabei?

Wir sind finanziell nicht schlecht aufgestellt. Da wir derzeit kaum Übunsgsleiterausgaben haben, hat sich der Vorstand dagegen ausgesprochen, Vereinshilfe zu beantragen. Die Stadt Schlüchtern hat jedoch eine einmalige Förderung in Aussicht gestellt, um Einnahmeausfälle zu kompensieren. Das Stadtparlament muss dem aber noch zustimmen.
Der Turnverein hat beim Lockdown im März ein überzeugendes Hygiene und Abstandskonzept für den Hallensport entwickelt. Der Vorstand hat viel Zeit investiert, um den Sportbetrieb aufrechtzuerhalten.


Wie groß ist der Frust nach dem zweiten Lockdown?

Die Enttäuschung ist natürlich groß. Das Ehrenamt stößt allmählich an seine Grenzen.
Aber der Zusammenhalt und das ehrenamtliche Engagement sind weiterhin immens und die Solidarität und Kreativität sind beeindruckend.


Zum Beispiel?

Auf die Situation im März hatten wir mit Online-Training reagiert, um einen Restsportbetrieb aufrecht zu erhalten. Das Kinderturnen, Taekwondo-Kindertraining, Yoga, Wassergymnastik, Damengymnastik und die Rückenschule fielen aber Corona zum Opfer. In diesen Bereichen waren die Hygieneauflagen nicht umsetzbar.
Für die Mitglieder gibt es auch jetzt täglich einen Livestream aus dem Wintergarten mit Petra Adametz (Cross Fit), Sabine Rau (Faszien-Workout) und Iris Bös (Yoga und Pilates).


Die große Sportfamilie stärkt das soziale Miteinander. Für viele Kinder und Jugendliche ist der Turnverein die zweite Familie. Warum lässt die Politik Sportaktivitäten dieser Altersgruppen nicht uneingeschränkt zu? Die Schüler gehen doch auch zur Schule und sitzen in manchmal überfüllten Schulbussen.

Den Vereinen sind die Hände gebunden. Dabei sind Bewegung und Sportein Ventil gegen den Corona-Blues. Die jungen Menschen dürfen nicht noch einmal so leiden wie bei den Beschränkungen im Frühjahr.
Es ist unbestritten, dass die Infektionsgefahr beim Sport bei Einhaltungen der Hygiene- und Abstandsregeln relativ geringist.
Coronafälle beim TV Schlüchtern sind mir nicht bekannt.


Erwarten Sie im Dezember Lockerungen?

Leider nicht: Der Lockdown zieht sich ins neue Jahr, was den Sport angeht. Die schwierige Zeit wird noch kommen. Wenn das Wetter umschlägt, wird es kritisch.


Jörg Heim
Vorsitzender des
TV Schlüchtern


(423/1/30)